Johann Baptist Streicher war der Sohn von Nanette Stein und Johann Andreas Streicher. Er war Teil einer Klavierbauerdynastie, die 1870 bereits mehr als 100 Jahre bekannt war. Das Streicher Unternehmen gab Brahms einen Flügel (Seriennummer 6713, im Jahr 1868 hergestellt), den er für den Rest seines Lebens verwendete. Brahms beschrieb die Beziehung zu seinem Klavier in einem Brief an Clara Schumann: „Es ist eine ganz andere Sache, für Instrumente zu schreiben, deren Eigenschaften und Klang man beiläufig im Kopf hat und welche man nur geistig hören kann, als für Instrumente zu schreiben, die man durch und durch kennt, so wie ich dieses Piano kenne. Bei diesem weiß ich immer genau, was ich schreibe und warum ich auf die eine oder andere Weise schreibe.“ In einem anderen Brief riet er ihr, auch einen Streicher zu kaufen. Als Clara Schumann zusammen mit ihren Kindern Johannes Brahms 1896 ein letztes Mal besuchte, versammelten sie sich in der Wohnung um sein Streicher Klavier. Sie spielte, wahrscheinlich durch das Lesen seiner neuesten Intermezzos, mit Tränen auf ihren Wangen. Dieses besondere Instrument realisiert ein wunderschönes, selbstbewusstes Design von einer einzigartigen Dynastie im Klavierbau.